Forschungszentrum Hermeneutik und Kreativität

4. Rhetorik und Ethos

Wenn ihr’s nicht fühlt, ihr werdet’s nicht erjagen,
Wenn es nicht aus der Seele dringt,
Und mit urkräftigem Behagen
Die Herzen aller Hörer zwingt.
(…)
Doch werdet ihr nie Herz zu Herzen schaffen,
Wenn es euch nicht von Herzen geht.

Johann Wolfgang von Goethe, Faust

Leitung: Prof. Dr. Alberto Gil

Forschung und Lehre

1. Forschungsschwerpunkte

2. Publikationen

3. Rhetorikkurse

Rhetorikkonzept

In der Rhetorik geht es bekanntlich nicht bloß darum, andere Menschen zu informieren, sondern darum, sie zu überzeugen. Miteinander zu kommunizieren, verlangt Reflexion und zielt darauf ab, einen Anschluss bei den anderen zu finden.

Ausschließlich die Technik der Redeführung zu beherrschen kann sich sogar gegen den Redner wenden.

 

Die Multidimensionalität des Konzeptes lässt sich auf drei Ebenen veranschaulichen:


Je mehr der Mensch sich sucht, desto mehr entgleitet er sich. Je wichtiger er tut, desto kümmerlicher wird er. Der eitle berechnende, nur sich auslebende Mensch meint, er wachse in immer volleres, stärkeres Selbst-sein; in Wahrheit verkrüppelt er im Innersten, weil um ihn nie jener freie Raum entsteht, den allein die Selbstlosigkeit schafft. Im Weggehen vom eigenen Ich zum Du, zum Werk, zur Aufgabe erwacht und wächst das eigentliche Selbst.

Romano Guardini

1. Personaler Bezug

Die Fähigkeit zu kommunizieren gründet in der Person, genauer, in ihrer Grundeinstellung zu sich selbst und zur Gesellschaft.

 

Erfolgreiche Kommunikation ist folglich mehr eine Frage der Anthropologie als der Technologie.

 

2. Fundiertes wissenschaftliches und technisches Wissen

Die Maxime Catos "rem tene, verba sequentur" (kümmere dich um den Inhalt, die Worte folgen von allein) reicht nicht aus. Zu einer positiven Einstellung gehört eine ausgefeilte Redetechnik. Rhetorische Mittel reifen aber erst in einer glaubwürdigen Persönlichkeit.

Die Redekunst gilt von jeher als ein mächtiges Instrument: Mit der Macht des Wortes lässt sich sowohl zerstören als auch großartig aufrichten, und dies gilt vornehmlich für die zwischenmenschlichen Beziehungen im privaten und öffentlichen Bereich. Goethe hat daher im reifen Alter (1815) die Kunst der Rede „höchst schätzenswert und unentbehrlich“ genannt; sie gehöre zu den „höchsten Erfordernissen der Menschheit“.

 

Je mehr die Gesellschaften auf die produktiv gemachte Subjektivität der Individuen angewiesen sind, umso größer wird das Gewicht der wissenschaftlich ermittelten Erkenntnis für die Regelung der Fragen, die nunmehr die Menschheit unter den Bedingungen eines gemeinsamen Wissens angehen muss.

Volker Gerhard

3. Praktische Ausrichtung

Zur Gewinnung von Rhetorikkenntnissen ist der Forschungsstelle Rhetorik und Ethos der Dialog mit den Institutionen in Wirtschaft und Verwaltung unentbehrlich, denn in der Arbeitswelt entstehen die konkreten und aktuellen Fragen des menschlichen Miteinanders, die mit der gebührenden Distanz wissenschaftlich zu analysieren sind.

 


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